Wandern befreit, hält jung und macht in der Gruppe viel mehr Spass

Patenschaften beim Wandern intensivieren und pflegen

So dachten es sich auch die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in Jena. Die Sonne schien und alle trafen sich rechtzeitig zum Start vor der Unterkunft. Kinder mit erwartungsvollen Augen sowie junge Zugewanderte aus Afghanistan nahmen an dem Ausflug in die umliegende Berglandschaft teil, ebenso zahlreiche Familien, insgesamt 50 Personen.


 

 

 

 

 

„Wir gehen gerne auf die Berge“, sagte ein junger Afghane. Von vielen Erzählungen weiß ich, dass die Zugewanderten aus Syrien und dem Irak unsere bunten Blätter in den Wäldern mögen.

Das Rauschen und Rascheln unter den Schuhen und die herbstlichen Farben kommen bei allen besonders gut an.

Deshalb haben wir in unserem Team, im Freundeskreis Jena, beschlossen, einen Weg durch den Herbstwald zu wählen.

Vorbei an gepflegten Gartengrundstücken und interessanten Häusern in Bauhaus-Bauweise ging es immer weiter bergauf. Zwei Frauen fiel der Aufstieg besonders schwer, dennoch war ihr Wille stark! Umdrehen? – Nein, das wollten Sie nicht. Sie wollten, wie andere auch, die Aussicht genießen und durchhalten.

Die Kinder sammelten das bunte Laub, rannten um die Wandertruppe herum und ließen die Blätter über sich rieseln. Immer wieder motivierten wir die beiden Frauen, die uns mitteilten, dass es in ihren Ländern nicht üblich ist, am Wochenende mit der Familie wandern zu gehen. Ja, und wo sollten Sie auch hingehen? Da, wo Sie herkommen, ist alles staubig und vertrocknet. Es gibt nur vereinzelt künstliche Oasen.

Nach 1 Stunde Aufstieg war unser Ziel zu erkennen: Der Fuchsturm in Jena, eines der 7 Stadtwunder. Wir gingen entlang der Horizontale und konnten die Dörfer unter uns sehen. Der Weg war aus breitgetretenem Kalkstaub. An den Felswänden konnte man die Kalksteine erkennen. Wir erklärten die Entstehungsgeschichte und suchten Muschelfossilien.

Endlich oben angekommen, gab es wie immer frisch gebackenen Kuchen, heißen Tee und Kaffee.

Für die Kinder war diesmal auch allerlei Süßes dabei.

Die beiden geflüchteten Frauen, Sanan und Sunhie, waren sichtlich stolz den Berg erklommen zu haben. Sie saßen nun auf einer Bank und genossen den Ausblick bei heißem Tee und Schokoküssen.

Als der Wind zu heftig wurde, bereiteten wir den Abstieg vor. Die Kinder sammelten den Müll in die umstehenden Mülleimer; das ist für sie inzwischen Routine.

Wir, im Freundeskreis Jena, sind uns einig, dass solche Aktivitäten der Gemeinschaft zuträglich sind und das Miteinander stärken.

Beim nächsten Treffen werden wir die Museen der Stadt Jena besuchen.

 

Anja Jakubik

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